Diese Anleitung zeigt mehrere Wege auf, wie bestehende GPG-Keys im Zuge einer Neuinstallation oder von einem alten PC auf einen neuen PC übernommen werden können.
Das kopieren des GnuPG-Ordners ist der einfachste und schnellste Weg die vollständige Konfiguration inklusive dem Schlüsselbund zu übernehmen.
Unter Linux findet sich die gesamte Konfiguration in .gnupg
des Home-Verzeichnis (unter Ubuntu Persönlicher Ordner genannt). Bei dem Ordner .gnupg
handelt es sich um ein verstecktes Verzeichnis. In Dateiexplorern werden diese standardmäßig nicht angezeigt. Alle Dateiexplorer bieten jedoch die Möglichkeit auch versteckte Dateien anzuzeigen. Bei Nautilus findet sich diese Option zum Beispiel im Menü als „Verborgene Dateien anzeigen“. Anschließend seht ihr den Ordner .gnupg
und etliche weitere versteckte Verzeichnisse in eurem Home-Verzeichnis.
Kopiert diesen Ordner in das Home-Verzeichnis euer Neuinstallation bzw. eures neuen PCs. Sollte dort bereits ein Ordner .gnupg
vorhanden sein, benennt diesen vorher um. Bitte beachtet an dieser Stelle noch einmal die obige Warnung. Wenn ihr auf dem neuen PC bereits GnuPG nutzt, insbesondere wenn ihr bereits neue private Schlüssel erstellt habt, kommt diese Methode nicht in Frage.
Nachdem ihr den Ordner auf euren neuen PC kopiert habt, sollten alle vorhandenen öffentlichen und privaten PGP-Schlüssel wieder zur Verfügung stehen. Thunderbird bzw. Enigmail brauchen einen Neustart bevor sie die Änderungen bemerken.
Sollte eure alten PGP-Keys nicht angezeigt werden, überprüft noch einmal, ob ihr den Ordner an die richtige Stelle kopiert habt. Außerdem muss GnuPG selbstverständlich installiert sein.
.thunderbird
. Die Konfiguration, Passwörter und OTR-Keys von Pidgin finden sich in .purple
.
Der Schlüsselbund lässt sich per Kommandozeile exportieren und importieren. Öffnet dazu das Terminal. Ihr befindet euch nach dem Öffnen in eurem Home-Verzeichnis (unter Ubuntu Persönlicher Ordner genannt). Dort werden die Dateien gespeichert und können anschließend per Dateiexplorer oder ebenfalls auf der Kommandozeile kopiert werden.
Alle privaten Schlüssel in eurem Schlüsselbund exportiert ihr mit folgendem Befehl in die Datei secret-keys.asc
:
gpg --export-secret-keys --output secret-keys.asc
Alle öffentlichen Schlüssel in eurem Schlüsselbund exportiert ihr mit folgendem Befehlt in die Datei public-keys.asc
:
gpg --export --output public-keys.asc
Auf eurem neuen PC / in der neuen Installation könnt ihr die Dateien über das Programm Passwörter und Verschlüsselung (Name von Ubuntu für seahorse), Enigmail (Erweiterung zur Nutzung von GnuPG unter Thunderbird) oder über die Kommandozeile importieren.
In der Kommandozeile mittels dieser beiden Befehle:
gpg --import secret-keys.asc gpg --import public-keys.asc
Im Programm Passwörter und Verschlüsselung per Datei → Importieren.
Unter Enigmail den Bereich Schlüssel verwalten auswählen und dort dann Datei → Importieren.
Wollt ihr nur einzelne Schlüssel auf einen neuen PC übernehmen oder habt Scheu vor der Kommandozeile könnt ihr mit dem Programm Passwörter und Verschlüsselung (der Name unter Ubuntu für seahorse) auch einzelne Schlüssel exportieren.
1. Öffnet dazu Passwörter und Verschlüsselung. Dieses ist standardmäßig bei Ubuntu installiert. 2. Wählt im linken Bereich des Fensters den Reiter GnuPG-Schlüssel aus. 3. Sucht den Schlüssel heraus, den ihr exportieren wollt. Ihr könnt dazu den Filter oben rechts benutzen. 3.1 Um einen privaten bzw. geheimen Schlüssel zu exportieren, müsst ihr den Schlüssel per Doppelklick auf diesen öffnen. Im neuen Fenster wählt ihr den Reiter Details aus. Dort findet sich bei privaten Schlüssel die Option Geheimen Schlüssel exportieren mittels derer ihr den Schlüssel als Datei speichern könnt. 3.2 Zum exportieren öffentlicher Schlüssel müsst ihr diesen nur auswählen und könnt ihn dann per Datei → Exportieren als Datei speichern. Ihr könnt auch mehrere Schlüssel auswählen und alle gemeinsam in eine Datei exportieren.
Zum Importieren der Schlüssel stehen euch die gleichen Wege offen wie im Abschnitt Schlüsselbund per Kommandozeile exportieren erklärt.