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GnuPG konfigurieren
Um nicht jedes Mal zusätzliche Befehlsparameter in Terminal eingeben zu müssen, kannst du Einstellungen dauerthaft in der Konfiguration von GnuPG abspeichern. Die Einstellungen für GnuPG werden in einfachen Text-Dateien gespeichert, die du mit einem Editor deiner Wahl bearbeiten kannst.
Einstellungen in gpg.conf bearbeiten
Die Konfigurationsdatei für GnuPG heißt gpg.conf und liegt im Ordner .gnupg deines Home-Verzeichnisses.
Um die Dateien zu bearbeiten:
xdg-open ~/.gnupg/gpg.conf
Sichere Keyserver
Die sogenannte SKS-Keysserver, die seit Jahrzehnten für die Veröffentlichung und das öffentliche Signieren von PGP-Schlüsseln verwendet wurde, bietet keinen Schutz gegen Spam. Dass es keine zentrale Autorität und keine Moderation für das hochladen von Schlüsseln gibt, war früher als Sicherheitsfeature gedacht worden: Wenn selbst die Admins kein Schlüsselmaterial entfernen können, können sie auch nicht von staatlichen Autoritäten dazu gezwungen werden. Leider sind die klassischen Keyserver dadurch anfällig für Missbrauch durch den Upload falscher Keys und böswilliger Signaturen. Das wurde bereits 2013 mit einem Skript für das automatisierte Signieren öffentlicher PGP-Keys mit ASCII-Bildern demonstriert. Mitte 2019 wurden die öffenlichen Schlüssel zweier OpenPGP-Entwickler mit so vielen Megabytes an Signaturen versehen, dass GnuPG beim importieren der Schlüssel crasht und unbrauchbar wird. Seither empfehlen viele OpenPGP-Entwickler*innen, die modernere Schlüsselserver-Software auf https://keys.openpgp.org zu verwenden
Der neue Schlüsselserver wird standardmäßig von der neuesten Version von Enigmail verwendet.
Um ihn auch standardmäßig vom Terminal aus zu verwenden, füge in gpg.conf ein:
keyserver hkps://keys.openpgp.org
Falls du GnuPG mit Tor verwendest, kannst stattdessen den Onion-Service nutzen:
keyserver hkp://zkaan2xfbuxia2wpf7ofnkbz6r5zdbbvxbunvp5g2iebopbfc4iqmbad.onion
hkp://
aufzubauen. Andernfalls solltest solltest du Verbindungen immer mit hkps://
(HKP over TLS) verschlüsseln.
Manche PGP-Keys enthalten einen Hinweis darauf, von welchem Keyserver sie aktualisiert werden sollten. Sicherheitshalber sollte GnuPG solche Hinweise ignorieren:
keyserver-options no-honor-keyserver-url
GnuPG anonymisieren
Wessen Öffentliche PGP-Keys du von Keyservern herunterlädst kann mehr Aufschluss über dich geben als du möchtest. Vielleicht willst du auch deinen eigenen öffentlichen Key auf einem Keyserver hochladen, ohne dabei deine IP-Adresse preiszugeben.
System-Tor im Hintergrund
GnuPG erkennt beim Start, ob Tor als Hintergrundprozess läuft. In diesem Fall wird sich GnuPG automatisch über Tor verbinden.
Zufällige Schlüsselaktualisierung mit Parcimonie
Verbindungen werden zwar jetzt über Tor getunnelt; Durch Aktualisieren deiner PGP-Keys könntest du allerdings deine Kontaktliste und dadurch Rückschlüsse auf deine eigene Identität offenbaren. Das würde jedes Mal passieren, wenn du mit gpg –refresh-keys
oder bei Enigmail mit Alle öffentlichen Schlüsselaktualisieren deinen gesamten Schlüsselbund auf einmal aktualisierst.
Um das zu vermeiden kannst du Parcimonie installieren. Parcimonie ist ein Programm, dass bei jedem Start deines Computers automatisch als Hintergrundprozess gestartet wird und deine Schlüssel einzeln und in zufälligen Zeitabständen über Tor aktualisiert. Diese zufälligen Zeitabstände zugleich lang genug, dass sich Tor in der Zwischenzeit eine neue Exit-Node suchen kann. Dadurch können die IP-Adressen und Zeitpunkte, zu denen verschiedene Schlüssel abgerufen werden, nicht miteinander in Verbindung gebracht werden
Weiterführend: